Einleitung
Aufgrund der SARS-CoV-2-Pandemie wurde mit Beginn des Sommersemesters 2020 am 20.04.2020 quasi ad-hoc beschlossen, Lehrveranstaltungen an Hochschulen und Universitäten weitestgehend digital, ohne Präsenz durchzuführen. Ausnahmen wurden lediglich in wenigen Bereichen, wie etwa der medizinischen Ausbildung, ermöglicht.
Langfristige Auswirkungen dieser Maßnahmen (z.B. gesundheitliche, ökonomische, soziale, studienspezifische) auf die rund 3 Millionen eingeschriebenen Studierenden in Deutschland (Stand Wintersemester 2020/21; Statistisches Bundesamt 2020) unter anderem bedingt durch die Umstellung auf Onlinelehre, durch die Einschränkung sozialer Kontakte und durch den Wegfall von Arbeitsmöglichkeiten, sind nur schwer absehbar. Allerdings liegen mittlerweile empirische Untersuchungen vor, aus denen sich erste Erkenntnisse zur akuten Belastungssituation von Studierenden ableiten lassen. Des Weiteren greifen die Autorinnen und Autoren dieses Artikels auf eigene Erfahrungen wie auf den persönlichen Austausch mit Studierenden, Lehrenden und Hochschulleitung sowie Ergebnisse eigens durchgeführter und hochschulinterner Lehrevaluationen des Sommersemesters 2020 zurück. Auf Basis dieser Befunde, wurden nachfolgend zehn Thesen formuliert, die die Auswirkungen der
SARS-CoV-2-Pandemie und der damit einhergehenden Veränderungen des studentischen Lebens adressieren. Die Thesen sollen
in erster Linie als Diskussionsgrundlage dienen und Handlungsakteurinnen und -akteuren (z.B. hochschulinterne, politische) Erkenntnisse zur Situation der Studierenden und ihrer Unterstützung während der SARS-CoV-2-Pandemie liefern. Daher gehen alle Thesen mit Empfehlungen für die Hochschulpraxis einher.
Empirische Untersuchungen als Grundlage
Im Juni 2018 startete das interdisziplinäre Projekt Healthy Campus Mainz – gesund studieren. Das über fünf Jahre im Rahmen des 2015 verabschiedeten Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention (Präventionsgesetz) finanzierte Modellvorhaben hat zum Ziel, ein ganzheitliches und evidenzbasiertes studentisches Gesundheitsmanagement (SGM) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zu entwickeln und in die Hochschulstrukturen zu implementieren. Im Rahmen des Projekts wurden in den Sommersemestern 2019 und 2020 Studierendenbefragungen durchgeführt. Die Querschnittbefragung im Jahr 2019 (n = 4351) adressierte in erster Linie Gesundheitszustand, Gesundheitsverhalten und deren Determinanten. Die Querschnittbefragung im Jahr 2020 (n = 3066) beinhaltete, bedingt durch die pandemische Situation, unter anderem a) Pandemie-spezifische Fragen zu Gesundheit und studentischem Leben zu b) Gesundheitszustand, c) Studienbedingungen, d) persönlichen/psychosozialen Ressourcen und Risikofaktoren sowie e) Gesundheitsverhalten (inkl. gesundheitsbezogenem Informationsverhalten). Insgesamt nahmen 443 Studierende zu beiden Messzeitpunkten an der Befragung teil, was Auswertungen im Längsschnitt und somit das Erfassen von Veränderungen über die Zeit (vor und während der Pandemie) ermöglichte. Beide Befragungen wurden online unter Nutzung des Universitäts-E-Mail-Verteilers durchgeführt. Nähere Informationen zur Untersuchungsmethodik und den Befragungsinhalten sind in den Publikationen von Reichel et al. (in Begutachtung) und Schäfer et al. (2021) enthalten.
Eine weitere Untersuchung unter der Leitung der Universität Antwerpen mit dem Titel „International COVID-19 Student Well-Being Study“ verfolgte ebenfalls das Ziel, die Auswirkungen der Pandemie auf Hochschulstudierende zu erheben. Die internationale Onlinebefragung, an der größtenteils Studierende Schweizer Universitäten teilnahmen, umfasste 43 Fragen zu sechs Kategorien: a) Veränderungen in Leben und Studium, b) Veränderungen des Gesundheitsverhaltens, c) Sorgen und Wissen bezüglich SARS-CoV-2, d) psychische Gesundheit während des Lockdowns, e) Risikofaktoren und f) Schutzfaktoren des psychischen Wohlbefindens. Nähere Informationen zur Studie können dem detaillierten Projektbericht entnommen werden (Rüegg u. Eggli 2020).
Fazit
Das Autorenteam hält fest, dass die Beschränkungen des Lehrbetriebs an deutschen Universitäten sowie Einschränkungen in weiteren Lebensbereichen bei den Studierenden zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität, des Gesundheitszustands, der ökonomischen Situation und der Bildungschancen geführt haben. Diese besonderen Problemlagen im Kontext der Pandemie fanden bei den immerhin ca. 3 Millionen Studierenden in Deutschland bislang zu wenig Beachtung in der Forschung und im Umgang mit den massiven Einschnitten durch die Verantwortlichen in der Politik und den betroffenen Institutionen. Die durch „Healthy Campus Mainz – gesund studieren“ gewonnenen Erkenntnisse über die heftigen, oftmals existenzbedrohend erlebten Einschnitte und langfristigen Folgen für Leben, Arbeit und Zukunftsplanung der Studierenden sollen Anstoß für gezielte Maßnahmen zur verbesserten Information, Unterstützung und gezielten Gesundheitsförderung geben.
Des Weiteren gilt kritisch zu resümieren, dass die pandemiebedingten Einschränkungen jetzt seit mehr als 10 Monaten andauern und mindestens noch für das kommende Sommersemester gelten werden. Erste Universitäten sahen sich bereits im Zugzwang, die Entscheidung für ein überwiegend rein digitales Sommersemester 2021 zu treffen, um Handlungs- und Planungssicherheit gewährleisten zu können. Eine Abkehr von diesem Konzept der vorrangigen Vorsicht mit Blick auf das Akutgeschehen, ohne ein kritisches Abwägen der Folgen einer weiteren derart strikten Beschränkung, wäre gegen den Nutzen in der Pandemiebekämpfung und überhaupt nur dann in Sicht, wenn ein weitreichender Schutz der Bevölkerung durch eine zügige Impfung erzielt werden könnte. Genau dieser Punkt ist so wahrscheinlich jedoch auf Basis des derzeitigen Fortschreitens der Vakzinierung nicht gegeben und er könnte nur in einem Optimalfall, nämlich, dass unter anderem Impfakzeptanz, Impfstoffproduktion, gleiche Wirksamkeit und Nebenwirksamkeit aller Impfstoffe sowie eine reibungslose Logistik der Vakzinierung selbst gegeben sind, erreicht werden. Folglich handelt es sich bei den Beschränkungen des Präsenzunterrichts an den deutschen Universitäten auf absehbare Zeit um einen voraussichtlich weit über ein Jahr und mindestens drei Semester hinaus ausgedehnten Zustand.
Unser Thesenpapier zu den Folgen der SARS-CoV-2-Pandemie auf Studierende ist als Impuls gedacht, zukünftig den Fokus viel intensiver auf Studierende zu lenken. Diese Zielgruppe fand bisher sowohl in der Forschung als auch im medialen Diskurs nur wenig Beachtung. Von Empfehlungen bezüglich der Art und weiteren Ausgestaltung von einschränkenden Maßnahmen des Lehrbetriebes sowie zu möglichen schrittweisen Öffnungen der Universitäten sehen wir an dieser Stelle ab, da dies eine ethische Abwägung unter Berücksichtigung der Risiken und Nutzenaspekte aller gesellschaftlichen Bereiche erfordern würde.
Finanzierung/Danksagung: Das Modellvorhaben „Healthy Campus Mainz – gesund studieren“ wird im Rahmen des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention (Präventionsgesetz) maßgeblich durch die BARMER sowie aus Eigenmitteln der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Universitätsmedizin der JGU finanziert.
Evidenzbasierte Thesen
These 1 – Durch die Reduktion der sozialen Kontakte leiden Studierende unter Einsamkeit
Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die Umstellung auf digitale Lehre sowie Kontaktbeschränkungen im Studienalltag und Privatleben erschweren die Aufrechterhaltung des Soziallebens in jeder Altersgruppe. Während gesellschaftliche Initiativen im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie vorrangig auf die Schaffung von strukturellen Interventionsmaßnahmen bei älteren Menschen fokussierten, wurde die Situation junger Menschen, darunter auch Studierende, kaum beachtet. Junge Erwachsene werden eher als Treiber, denn als Opfer der Pandemie gesehen. Die Ergebnisse aktueller Bevölkerungsstudien zu Einsamkeit in Deutschland zeigen jedoch deutlich, dass jüngere Menschen (Altersgruppe <30 Jahren) am meisten von Einsamkeit seit Beginn der Pandemie betroffen sind (z.B. Entringer et al. 2020). Dieser Trend spiegelt sich auch in unseren Befragungen von Studierenden zum psychosozialen Befinden wider (Manuskript in Vorbereitung). Einsamkeit, ein schmerzlicher Zustand und Risikofaktor für psychische Erkrankungen, ist definiert als subjektiv wahrgenommene Diskrepanz zwischen gewünschten und tatsächlich vorhandenen sozialen Beziehungen. Den oftmals allein lebenden jungen Erwachsenen ermöglichen Begegnungen mit Gleichaltrigen an der Universität zentrale, altersgemäße Bedürfnisse nach Sozialkontakten, Aufbau partnerschaftlicher Bindungen und Freizeitgestaltung zu erfüllen. All dies wurde schlagartig durch Lockdown-Maßnahmen unterbunden. Das rege virtuelle Leben von Studierenden im Vergleich zu anderen Bevölkerungsgruppen scheint dies nicht kompensieren zu können.
Erforderlich sind onlinebasierte Informations- und Unterstützungsangebote im Umgang mit den psychischen und sozialen Pandemiefolgen für Studierende, vorzugsweise über die Kanäle (v.a. Social Media), die Studierende nutzen können.
These 2 – Die finanzielle Situation der Studierenden hat sich verschlechtert
Durch die Einführung von Kurzarbeit und Schließung kultureller Einrichtungen sowie Gastronomie, sind die Möglichkeiten für Nebenjobs für Studierende gesunken. In der Befragung von Mainzer Studierenden im Juni 2020 gaben 16,1% der Studierenden an, ihren Nebenjob auf Grund der Corona-Situation verloren zu haben. Diese Entwicklung hat direkte Auswirkung auf die finanzielle Lage der Studierenden. Häufig sind die finanzielle Unterstützung der Familie und die staatliche Förderung zum Beispiel durch BAföG oder durch andere Institutionen nicht ausreichend, so dass die Studierenden auf einen Zuverdienst angewiesen sind, um ihre Lebenshaltungskosten zu decken. Zudem haben Studierende während der SARS-CoV-2-Pandemie schlechtere Chancen, bezahlte Praktika und dadurch Einblicke in mögliche Berufsfelder zu erlangen. Dies könnte gegebenenfalls zu Gehaltseinbußen in späteren Jahren führen.
Darüber hinaus hat sich die Wohnsituation der Studierenden während der Pandemie verändert. So gaben 10,1% der Studierenden an, zu ihren Eltern oder Familie zurückgezogen zu sein, wobei in den meisten Fällen finanzielle Gründe angegeben wurden. Ein direkter Zusammenhang zur finanziellen Lage der Studierenden kann jedoch nicht geschlossen werden, da nicht sicher ist, ob die Studierenden ihre Wohnung oder das Zimmer in einer Wohngemeinschaft behalten haben. Auch im Bereich ehrenamtlicher Tätigkeiten sind Auswirkungen erkennbar. Rund ein Drittel der Studierenden gab 2019 an, sich ehrenamtlich zu engagieren. Aufgrund der Einschränkungen während der Pandemie mussten 13% davon ihr Engagement einschränken. Zum einen werden im Ehrenamt berufsrelevante Kompetenzen erworben, zum anderen ist ehrenamtliches Engagement ein wichtiger Aspekt bei Stipendienanträgen, so dass auch hierdurch weitere Nachteile anzunehmen sind.
Es wird empfohlen, dass die pandemiebedingte veränderte finanzielle Situation der Studierenden bei der Vergabe von BAföG und anderen staatlichen sowie privaten Förderungen berücksichtigt wird. Zudem sollte die Möglichkeit bestehen, Praktika auch online (virtuell) absolvieren zu können. Hier ist ein enger Austausch der Hochschule mit den verschiedenen Anbietern von Praktika essenziell.
These 3 – Das Gesundheitsverhalten der Studierenden hat sich verschlechtert
Zur Förderung der Gesundheit und Vorbeugung von Erkrankungen sind verschiedene Verhaltensweisen (z.B. Sitzverhalten, körperliche Aktivität, Ernährung, Alkohol- und Drogenkonsum, Medienkonsum) von zentraler Bedeutung. Die mit der SARS-CoV-2-Pandemie verbundenen Einschränkungen des täglichen Lebens wirken sich insbesondere auf diese Verhaltensweisen aus. Denn einerseits kann gesundheitsförderlichen Verhaltensweisen nur eingeschränkt nachgegangen werden (wie z.B. körperlicher Aktivität in einer Sportgruppe, einem Verein oder in Fitnesseinrichtungen). Andererseits bleiben einige Verhaltensweisen, die mit einem gesundheitlichen Risiko verbunden sind, weitestgehend unverändert (z.B. Alkoholkonsum) oder sie haben sich durch die Pandemie-Situation, aufgrund des Mangels an möglichen Alternativen, unwillkürlich erhöht – was sich besonders an der Sitzzeit und damit verbunden am Medienkonsum erkennen lässt (Castañeda-Babarro et al. 2020; Gallè et al. 2020; Gallo et al. 2020; Maertl et al. 2021; Romero-Blanco et al. 2020). Die Entwicklung von Sitzverhalten, körperlicher Aktivität und Medienkonsum wurde in den letzten Jahren ohnehin kritisch diskutiert (Castro et al. 2020; Ekelund et al. 2019; Wang et al. 2019). Dabei ist gerade körperlich aktives Verhalten ein bedeutender Faktor zur Prävention chronischer Erkrankungen, Reduktion der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität, und Förderung der mentalen Gesundheit. Die pandemiebedingten Verhältnisse können sich somit nachteilig auf diese gesundheitsförderlichen Verhaltensweisen auswirken, wobei bisherige Studien dazu widersprüchliche Ergebnisse liefern. Die damit verbundenen Einbußen gesundheitlicher Ressourcen können langfristig wiederum zu nicht absehbaren negativen Auswirkungen auf die Gesundheit führen (Hall et al. 2020).
Hier wird die Notwendigkeit zur Etablierung neuer, vor allem digital umsetzbarer Maßnahmen zur Förderung gesunden Verhaltens und Reduktion von Risikofaktoren deutlich.
These 4 – Die psychische Gesundheit der Studierenden wird beeinträchtigt
Die psychische Gesundheit der Studierenden in Deutschland hat sich in den letzten Jahren besorgniserregend verschlechtert. Dem BARMER Arztreport von 2018 (Grobe et al. 2018) zufolge, haben sich die Diagnoseraten aus der ambulanten und stationären Versorgung junger Erwachsener im Jahr 2016, verglichen mit 2005, unter anderem für affektive Störungen (Angst und Depression), als auch für Belastungs- und somatoforme Störungen erhöht. International wurde die hohe Belastung Studierender bereits vor der Pandemie als wichtiges Handlungsfeld für die Prävention psychischer Störungen aufgezeigt (Auerbach et al. 2016). In den USA wurden Studierende in der frühen Phase der Pandemie befragt. Hierbei berichteten 48% über Symptome einer depressiven Episode und 38,5% über Angstsymptome (Wang et al. 2020). Ähnliche Inzidenzwerte werden in Frankreich berichtet, hier waren es 43% für Depression beziehungsweise 39% hinsichtlich Angststörungen (Essadek u. Rabeyron 2020). Bei der erneuten Befragung im Laufe der Pandemie (Juni 2020) sind diese Werte gestiegen auf 39% für Depressionen und auf 34% für Angstsymptome. Ähnliche Werte fanden wir in unserer Befragung im Juni 2020. Dabei war der Anteil der Studierenden mit erhöhten Werten um bis zu 10% angestiegen gegenüber der Befragung im Vorjahr. Auch Burnout, ein Konstrukt, das bisher vor allem im Arbeitskontext untersucht wurde, ist mittlerweile auch bei Studierenden mehr und mehr zu beobachten. In unserer Befragung hat auch die emotionale Erschöpfung im Online-Semester deutlich zugenommen.
Entsprechend dieser hohen und unter der Pandemie weiter gestiegenen Raten psychischer Belastungen sollten den Studierenden so schnell wie möglich in der noch laufenden Pandemie, aber auch in der Zeit „nach Corona“, Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit angeboten werden. Es ist wichtig, dass Universitäten über psychische Gesundheit aufklären, um beim Abbau von Vorbehalten gegenüber dem Thema zu helfen. Dazu gehört auch, über entsprechende universitätsinterne sowie externe Angebote zur Prävention und Behandlung psychischer Probleme zu informieren und Studierenden mit Bedarf nach Unterstützung den Zugang zu diesen Angeboten zu erleichtern.
Da anzunehmen ist, dass im Studium erlernte Bewältigungsmechanismen auch im späteren Berufsleben persistieren, unterstreichen die Befunde zur emotionalen Erschöpfung die Notwendigkeit, bereits Studierende in ihrem studienbezogenen Gesundheitsverhalten zu fördern.
These 5 – Die Studienbedingungen haben sich verändert
Die abrupte Einführung von Online-Lehre hat sowohl Lehrende als auch Studierende vor große Herausforderungen gestellt. Neben der nötigen Aufrüstung der technischen Infrastruktur mussten Lehrkonzepte angepasst werden und in synchrone sowie asynchrone Formate überführt werden. Für Studierende ergeben sich höhere Ansprüche an die Selbstregulation, da zeitliche und soziale Strukturierungshilfen wegbrechen. Anhand des Vergleichs von Studienbedingungen lassen sich erste Hinweise auf Auswirkungen der Online-Lehre im Sommersemester 2020 erkennen. So lassen sich in den längsschnittlichen Analysen signifikante Veränderungen in den Bewertungen der Studienbedingungen aufzeigen. Die Autonomie im Studium, also der gewährte Handlungsspielraum, ist im geringen Maß gestiegen und die soziale Unterstützung von Dozierenden hat zugenommen. Die Studierenden schätzten demnach ihre Dozierenden als hilfsbereiter ein und gaben an, dass sie sich ein Stück weit stärker auf ihre Dozierenden verlassen können, wenn Probleme auftauchen, im Vergleich zur Befragung in 2019.
Im Kontrast dazu stehen die Angaben, die Studierende über ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen gemacht haben. Im Durchschnitt gaben die Studierenden an, sich weniger auf ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen verlassen zu können. Des Weiteren lassen sich signifikante Änderung von quantitativen Anforderungen im Studium erkennen. Die Studierenden gaben im Sommersemester 2020 an, mehr Zeit für ihre studienbezogenen Arbeitsaufgaben aufgewendet zu haben. Gleichzeitig berichten sie auch über eine Zunahme qualitativer Überforderung.
Es ist zu empfehlen, bereits im laufenden Semester Zwischenevaluationen durchzuführen sowie in Seminaren auch immer wieder das Gespräch zur aktuellen Belastungssituation zu suchen, um den Workload bei Bedarf anzupassen sowie Unterstützungsangebote und Strukturierungshilfen zu geben. Asynchrone Lehrformate erhöhen zwar die zeitliche Flexibilität, stellen an Studierende aber auch höhere Selbstregulationsanforderungen. Es sollte daher auch synchrone Lehrangebote geben. Studierende sollten ermuntert werden, auch außerhalb der Lehrveranstaltungen sich mit Kommilitoninnen und Kommilitonen auszutauschen. Hierbei können auch die Fachschaften unterstützen.
These 6 – Die organisatorischen Rahmenbedingungen des digitalen Studiums müssen verbessert werden
Die organisatorischen Rahmenbedingungen des digitalen Studiums bilden eine elementare Grundlage, um einen weitestgehend reibungslosen und angenehmen Studienablauf sowie faire Voraussetzungen für den Studienerfolg der Studierenden zu gewährleisten. Hierzu zählt unter anderem, dass die benötigten Informationen, Materialien und Arbeitsmittel zeitnah zur Verfügung stehen. Etwa ein Viertel der Studierenden der JGU hat diesbezüglich von Defiziten berichtet. Darüber hinaus erweist sich oftmals die parallele Verwendung von unterschiedlichen Plattformen zur Online-Lehre als umständlich und unübersichtlich. So erhalten Studierende Zugang zu Lehrmaterialien über unterschiedliche Plattformen (z.B. Moodle, Panopto) und nehmen an Online-Veranstaltungen über unterschiedliche Softwarelösungen teil (z.B. MS Teams, Big Blue Button). Die Befragung von Studierenden der JGU deutete darauf hin, dass die Online-Kommunikation mit Dozierenden und Kommilitoninnen und Kommilitonen insgesamt zwar gut zu funktionieren scheint. Jedoch ist dies stark vom individuellen Engagement der Lehrenden abhängig. Im Allgemeinen sind die Lehrenden in Deutschland wenig für Online-Lehre geschult und mit den Technologien nicht immer vertraut (Kerres 2020).
Durch die pandemiebedingten Einschränkungen kommt es außerdem zu Verzögerungen im Studienverlauf. Dies führte dazu, dass Prüfungen nicht zum geplanten Zeitpunkt abgelegt werden können (betraf nach eigenen Angaben etwa ein Drittel der Studierenden der JGU) und der geplante Abschluss sich verzögert. Damit einhergehen kann, dass Praktika nicht angetreten werden können oder der Berufseinstieg sich verzögert.
Um die organisatorischen Rahmenbedingungen zu verbessern, sollte die Verwendung von Online-Plattformen besser strukturiert und Dozierende im Umgang mit digitalem Unterrichten geschult werden. Zudem müssen Prüfungen an die digitale, häufig in reduzierter Form angebotene Lehre angepasst sowie alternative Prüfungsformen entwickelt werden, um eine Verzögerung des Studiums zu vermeiden.
These 7 – Die technischen Rahmenbedingungen des digitalen Studiums müssen verbessert werden
Die technischen Voraussetzungen bilden den Rahmen für erfolgreiches digitales Studieren. Durch die schnelle Umstellung auf weitestgehend reine Online-Lehre sind die entsprechenden Systeme häufig überlastet. Mehr als die Hälfte der Studierenden der JGU erlebte technische Störungen während der digitalen Lehre. Je nach Art der technischen Störung kann dies dazu führen, dass Lehrinhalte über das normale Maß hinaus selbstständig nachbereitet werden müssen. Zudem wurden aufgrund der geringen Belastbarkeit vieler Systeme Lehrende teilweise dazu angehalten, ihre Lehre möglichst asynchron anzubieten. Jedoch geht durch die asynchrone Form häufig ein wesentlicher Bestandteil der Lehre verloren, nämlich die Interaktion zwischen Dozierenden und Studierenden sowie zwischen Kommilitoninnen und Kommilitonen untereinander.
Weiterhin ist zu beachten, dass eine gute Ausstattung der Studierenden mit technischen Geräten nicht immer gegeben ist. Die Mainzer Befragung deutete jedoch darauf hin, dass zumindest der Großteil der Studierenden über einen Laptop/PC und einen Internetanschluss verfügt, was mit privaten Kosten verbunden ist.
Um die digitale Lehre erfolgreich zu gestalten, sollte für ausreichend Lizenzen von Softwareanwendungen sowie die nötige Server-Kapazität gesorgt werden und Studierende sollten bei der technischen Ausstattung unterstützt werden. Leihgeräte, finanzielle Unterstützung oder die Ermöglichung von Rabatten durch Sammelbestellungen könnten finanziell schlechter gestellte Studierende entlasten.
These 8 – Die Beratungsangebote der Universitäten und Hochschulen rund um das digitale Studium müssen angepasst und ausgeweitet werden
Wie in den vorangegangenen Thesen bereits angeklungen ist, ging die spontane Einführung rein digitaler Lehrangebote mit zahlreichen Veränderungen und Herausforderungen seitens der Studierenden, aber auch bei den Dozierenden und der Hochschulverwaltung einher. Sowohl im Projekt „Healthy Campus Mainz – gesund studieren“, auf Verwaltungs- und Leitungsebene der Universität sowie bei Prüfungsämtern bis hin zu einzelnen Dozierenden gehen seit dieser Umstellung Fragen rund um das Thema der digitalen Lehre ein. Eine hohe Zahl an Anfragen kann zu Überlastungen der einzelnen Institutionen beziehungsweise Personen führen.
Eine zentrale Hotline beziehungsweise Beratungsstelle für Studierende rund um das Thema der digitalen Lehre könnte hier einerseits Entlastung schaffen, andererseits zur Verbesserung der Qualität und des Ablaufs der digitalen Lehre maßgeblich beitragen. Anzusiedeln wären diese Stellen auf zentraler Hochschulebene, zum Beispiel im Ressort Studium und Lehre, und die Beratenden sollten sowohl in organisatorischen als auch technischen Angelegenheiten geschult sein sowie bei fächerspezifischen Fragen auf die jeweiligen Institute oder Studienmanager verweisen können.
These 9 – Gesundheitsbezogenes Informationsverhalten: Risikowahrnehmung und -verhalten wird durch Mediennutzung beeinflusst
„Es ist ernst, nehmen Sie es auch ernst.“ Mit diesen Worten hat sich die Bundeskanzlerin im März 2020 in ihrer Fernsehansprache an die Bevölkerung gewandt. Seither werden wir mit Informationen zu Corona überschwemmt: Eine umfangreiche, in manchen Phasen nahezu omnipräsente, Berichterstattung auf allen Kanälen prägt seither das Bild, intensiviert durch erneut steigende Corona-Fallzahlen im Herbst und die Diskussionen um öffentliche Einschränkungen. Seither gibt es auch immer wieder Stimmen, die die Medienberichterstattung in vielerlei Hinsicht kritisieren, beispielsweise im Umgang mit Zahlen oder Expertenstimmen (Virologen als Medienstars) sowie der Darstellung wissenschaftlicher Statements.
Zur Krisenbewältigung sind glaubwürdige Informationen und verlässliche Fakten für die Bürgerinnen und Bürger entscheidend. Allgemein ist das Informationsbedürfnis und damit die Mediennutzung während des ersten Lockdowns erheblich angestiegen: Gewinner waren nicht nur das traditionelle Fernsehen und vor allem die (Online-)Angebote des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, sondern auch Informationsangebote von Behörden und Institutionen. Journalistische und offizielle Angebote boten für die Mehrheit der deutschen Bevölkerung – zumindest zu Beginn der Krise – eine Vielzahl an Informationen. Die höhere Nutzung spiegelt das vergleichsweise große Vertrauen wider, das die Menschen unabhängig ihres Alters in die traditionellen Medien setzen. Demgegenüber steht eine sehr intensive Informationsnutzung jüngerer Altersgruppen im Netz. Für Jugendliche und Studierende waren und sind Online-Angebote (traditionelle wie auch Alternativmedien), Suchmaschinen und soziale Netzwerke wichtige Quellen. Wie stark das Thema Corona unter Studierenden die Nutzung im Internet vorangetrieben hat, dokumentieren unsere Befragungsergebnisse, die für Social Media-Kanäle beispielsweise eine Verdopplung der Nutzung zeigen. Gleichzeitig hat sich die Zahl der genutzten Quellen reduziert, das heißt, das Medienrepertoire verengt sich (habitualisiert) auf bestimmte Angebote. Bieten diese zentralen Nutzungsquellen keine verlässlichen Informationen oder sogar Falschnachrichten, kann das für die subjektive Wahrnehmung und die Einschätzung von Risiken beträchtliche Folgen haben.
Denn die gewählten Informationsquellen beeinflussen die Vorstellungen über die Corona-Pandemie, sie prägen die Risikowahrnehmung und das eigene Risikoverhalten. Gleichzeitig werden damit Bewältigungsstrategien, die wiederum das Infektionsrisiko des Einzelnen oder bestimmter Bevölkerungsgruppen massiv beeinflussen, geformt. Gerade soziale Medien bieten Raum für Spekulationen, Mythen oder Gerüchte. Solche irreführenden oder widersprüchlichen Risikoinformationen erschweren es Studierenden, ein sachgemäßes Bild von der Gefahrenlage zu erhalten.
Daher wird empfohlen, sich zielgerichtet über verlässliche Quellen zu informieren (z.B. über vertrauenswürdige Internetseiten von Behörden), trügerische Aussagen in sozialen Netzwerken nicht sofort zu teilen oder weiterzuverbreiten und manchmal einfach abzuschalten, um dem digitalen Informations-Overload vorzubeugen.
These 10: Kommunikationsaufgaben für die Zukunft: Resonanz erzeugen durch motivierende Kommunikation
Was heißt das nun für die weiterhin so wichtigen Kommunikationsaufgaben – sei es einer Universität oder der Politik? Obwohl der Informationsbedarf im Laufe der Krise zurückgegangen ist, ist für die erfolgreiche Bewältigung der Krisensituation eine motivierende Kommunikation wichtiger denn je. Ein gutes Krisenmanagement muss nicht nur das gesunkene Nachrichteninteresse berücksichtigen, sondern auch die Nöte Studierender in der aktuellen – vielleicht auch schon zugespitzten – Lage adressieren und vor allem die gesunkenen Bewältigungsressourcen berücksichtigen. Das heißt, Bedenken und Ängste wachsen, sie müssen demnach sehr ernst genommen werden. Schließungen und Einschränkungen – sei es von Bibliotheken, Laboren oder Mensen – im universitären Umfeld müssen rechtzeitig kommuniziert und kommunikativ begleitet werden. Social Media Posts und Instagram-Stories oder -Bilder sollten authentische Botschaften vermitteln und zum persönlichen Netzwerk passen. Hier kann effektiv Prävention betrieben, bei Bedarf auch fundiert und faktenbasiert gegengesteuert werden. „Journalistische Influencer aufzubauen, die gehaltvollen Informationen im sozialen Netz ein Gesicht geben“, fordert beispielsweise eine breit angelegte Schweizer Studie (Eisenegger, 2020). Alles in allem unterstützen umfassende, aktuelle Informationen und Aufklärung das betriebliche beziehungsweise studentische Gesundheitsmanagement einer Universität. Wichtig erscheint dabei, Resonanz in den sehr heterogenen Lebenswelten Studierender zu erzeugen, denn persönliche Erfahrungshintergründe unterscheiden sich in der Regel sehr stark. Genauso wichtig ist es aber auch, Reaktanz zu vermeiden. Denn fühlt man sich in seiner Meinungs- und Verhaltensfreiheit bedroht, steigt der wahrgenommene Beeinflussungsdruck und dieser löst Widerstände aus. Gerade bei jungen Menschen spielen Normen und Werte im sozialen Umfeld eine wichtige Rolle: das heißt, Studierende beobachten sich gegenseitig und schauen, wie sich die anderen verhalten und ob sie sich an die Regeln halten. Persönliche Kontakte sind demnach bei der Informationssuche und Meinungsbildung ein weiterer wichtiger Faktor. Appelliert man an das Miteinander, gelingt es vielleicht besser, Reflexionsprozesse anzustoßen
Deutlich wurde in den letzten Monaten: Ein politisches Hin-und-Her löst zwangsläufig Reaktanzeffekte in der Bevölkerung aus, das heißt, nur eine klare, bessere Kommunikation wird dem steigenden Unmut und der Ablehnung der Maßnahmen langfristig begegnen können.
Daher empfehlen wir, Langzeitstrategien zu vermitteln, die Mut machen und Perspektiven aufzeigen, aber nicht über Gebühr Ängste schüren.
Literatur
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Koautorenteam
An der Erstellung des Beitrags beteiligt waren J.L. Reichel, S. Heller, A.M. Werner, A.N. Tibubos, L.M. Mülder, M. Schäfer, L. Eisenbarth, B. Stark, T. Rigotti, P. Simon, M. Beutel und S. Letzel von der Projektgruppe „Healthy Campus Mainz – gesund studieren“, Johannes Gutenberg-Universität Mainz.